Mittwoch, 16. November 2016

Der schwedische Ministerpräsident Edvard Carleson

Edvard Carleson wurde am 16. November 1820 als Sohn eines Oberleutnants in Valstad im Östergötland geboren und war, vor der Staatsreform im Jahre 1876, der vorletzte Politiker Schwedens der den Titel Justitiestatsminister trug und damit gleichzeitig Ministerpräsident, Justizminister und Vorsitzender des Obersten Gerichtshofs war. Bereits sein Nachfolger, Louis De Geer der Ältere war nur kurze Zeit noch Justitiestatsminister um dann 1876 vom König als Ministerpräsident eingesetzt zu werden. Edvard Carleson war daher während seiner kurzen Amtszeit, nach dem König natürlich, die wichtigste Person Schwedens.

Edvard Carleson studierte Jura an der Universität Uppala um unmittelbar danach eine Karriere am Svea Oberlandesgericht zu beginnen, wo er auch ab 1860 zum Richter ernannt wurde. Carleson verkehrte in diesen Jahren vor allem in liberalen Kreisen und war ein Fürsprecher der Religionsfreiheit  und der feien Wirtschaft, die die Macht und den Einfluss Schwedens stärken sollten. Der politische Einfluss Carlesons war indes bis 1875 relativ eingeschränkt, auch wenn er als Adeliger und Ritter bereits ab 1850 im Reichstag vertreten war. 1875 wurde Carleson dann von Oscar II. zum Justitiestatsminister ernannt und stand an der Spitze der Macht in Schweden.

Warum Oscar II. ausgerechnet Edvard Carleson dieses Amt anvertraute, lag vermutlich an seiner liberalen Einstellung und der Hoffnung des Königs dass dieser dadurch positiv auf das Volk einwirken könne, denn die Zeit war turbulent, da die Industrialisierung des Landes auch zur Armut führte, die Arbeiterbewegung wuchs und Schweden zudem in eine finanzielle Krise geriet. Sehr schnell zeigte sich jedoch dass Carleson der Aufgabe nicht gewachsen war und ein stärker Politiker nötig war um Schweden aus der Tiefphase zu führen. Bereits am 11. Mai 1875 setzte der König daher Louis De Geer als Nachfolger Carlesons ein. Edvard Carleson kehrte zurück zu seinem Amt als Richter und starb am 1. April 1884 in Stockholm.


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Copyright: Herbert Kårlin

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