Sonntag, 15. Mai 2016

Die schwedische Schriftstellerin Gertrud Lilja

Gertrud Lilja wurd am 15. Mai 1887 als Tochter eines Landwirts und Hutmachers in Långajö bei Kalmar geboren, wurde jedoch nur von der Mutter aufgezogen, da der Vater starb als das Mädchen gerade einmal fünf Monate alt war. Lilja erhielt dadurch eine sehr freie Erziehung und wurde auch nicht in die damals herrschenden religiösen Zwänge gedrängt, was für ihre spätere Entwicklung sehr bedeutend war. Ursprünglich wollte Lilja Lehrerin werden, aber da sie einen Gehörschaden hatte, entschied sie sich letztendlich gegen den Beruf und machte eine Ausbildung zur Ziseleurin und Graveurin.

Nach ihrer Ausbildung an der Tekniska Högskolan in Stockholm arbeitete Gertrud Lilja von 1917 bis 1821 als Ziseleurin, um jedoch bereits 1922 den Beruf zu wechseln und als Zeichenlehrerin nach Ronneby zu gehen. Um diese Zeit hatte Lilja bereits einige ihrer Novellen in der Zeitschrift Idun veröffentlicht, bevor 1924 ihr erste Novellensammlung Den besvärliga gåvan erschien. Da die Schriftstellerin die ersten Jahre nicht vom Schreiben leben konnte, arbeitete sie noch mehrere Jahre lang nebenbei in verschiedenen Berufen, unter anderem als Kartenzeichnerin und Emailleurin. Ab Mitte der 30er Jahre und mit ihrem Erfolgsroman Kvinnorna i släkten, gelang es Gertrud Lilja sich endgültig als Schriftstellerin durchzusetzen und vom Schreiben zu leben.

Auch wenn Gertrud Lilja, die am 20. Dezember 1984 starb, heute nahezu vergessen ist, so gehörte sie in den 30er und 40er Jahren zu den bedeutendsten weiblichen Autoren Schwedens, die während ihrer 30-jährigen Aktivität 23 Bücher veröffentlichte. Die Werke Liljas gehören mit zu den ergreifendsten Schilderungen der Exklusion von Behinderten und Erzählungen aus dem einfachen schwedischen Milieu zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Lilja schrieb aber auch über den Kampf zwischen ihrem Verlag Bonniers und ihrem Willen aus der Realität zu erzählen und sie spricht von den Versuchen Bonniers sie bei ihren Werken zu beeinflussen. Der Heimatverein in ihrem Heimatort Långasjö richtete ein Zimmer ein, das noch heute einen kleinen Blick auf die Schriftstellerin zulässt, denn hier findet man einige ihrer Möbel, ihre Bücher und Zeitschriften für die Lilja schrieb.


15. Mai 1470: Karl Knutsson wird dreimal König Schwedens
15. Mai 1807: Carl Wilhelm Böttiger, der wissenschaftliche Lyriker Schwedens
15. Mai 1897: Stockholmausstellung, fast eine Weltausstellung
15. Mai 1914: Die baltische Industrie- und Handwerksausstellung in Malmö
15. Mai 1968: Die Europapolitikerin Cecilia Malmström
15. Mai 1971: Die erste schwedische Pride-Parade in Örebro
15. Mai 2005: Das Aeroseum in Göteborg, ein flughistorisches Museum

Copyright: Herbert Kårlin

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