Sonntag, 22. Mai 2016

Die schwedische Künstlerin Amalia Lindegren

Amalia Lindegren kam am 22. Mai 1812 unehelich und offiziell nicht genanntem Vater in Stockholm zur Welt. Da die Mutter sehr früh starb, wurde das Mädchen ab dem Alter von drei Jahren von der Witwe des eventuellen Vaters adoptiert und erzogen. Bereits als Kind begann Lindegren mit Bleistift Portraits zu zeichnen. Als die spätere Künstlerin 1839 auch zur Ölfarbe griff, entdeckte Sophie Adlersparre das Talent und erteilte Lindegren den ihr vollkommen fehlenden Kunstunterricht, was wiederum dazu führte, dass Lindegren 1846 auch dem Skulpteur Carl Gustaf Qvarnström positiv auffiel.

Qvrnström setzte sich anschließend für Amalia Lindegren ein und erreichte dass die Künstlerin 1849 zu den ersten vier Frauen Schwedens gehörte, die als Schülerinnen an der Kunstakademie in Stockholm aufgenommen wurde, wenn auch noch in einer eigenen Abteilung für weibliche Künstler. Die Leistungen Lindegrens waren so herausragend, dass sie die erste Künstlerin Schwedens wurde, der ein Reisestipendium nach Paris verliehen wurde um dort ihre Ausbildung fortzusetzen. Lindegren blieb vier Jahre in Paris, ging anschließend nach München und Düsseldorf, setzte die Reise nach Rom fort und schloss 1856 ihre Ausbildung in Paris ab.

Zurück in Schweden ließ sich Amalia Lindegren als Porträtmalerin in Stockholm nieder, hielt sich jedoch sehr viel in Dalarna auf, und malte dort vor allem Motive aus dem Volksleben, die später als die Hauptwerke der Künstlerin betrachtet wurden. Der ungewöhnliche Charakter der Künstlerin zeigt sich allerdings bereits in ihrer Pariser Zeit, denn eines der ersten Gemälde, das sie an die Kunstakademie in Stockholm schickte, war ein Trinkgelage, ein Thema, an das sich bis dahin nie eine Künstlerin gewagt hatte. Amalie Lindegren, die am 27. Dezember 1891 in Stockholm starb, gehört noch heute zu den bedeutendsten Künstlerinnen Schwedens des 19. Jahrhunderts, die auch im Nationalmuseum vertreten ist.


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Copyright: Herbert Kårlin

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