Mittwoch, 24. Juni 2015

Gustaf Åkerhielm, Ministerpräsident Schwedens

Freiherr Gustaf Åkerhielm af Margaretelund kam am 24. Juni 1833 als Sohn des Staatsrats Gustaf Fredrik Åkerhielm in Stockholm zur Welt und wurde daher auch im konservativem Sinne erzogen. Als der Junge zehn Jahre alt war, starb der Vater und der junge Åkerhielm erbte Schloss Ulfsunda in das er sich Ende seines Lebens zurückzog. Åkerhielm begann als Diplomat in Sankt Petersburg und kam wenige Jahre später in gleicher Eigenschaft nach Kopenhagen, bevor er eine politische Karriere begann, die ihn bereits im Alter von 26 Jahren in den Reichstag brachte. Der Aufstieg ging rapide und schon 1889 ernannte ihn Gillis Bildt zum Außenminister.

Als Gillis Bildt noch im gleichen Jahr zurücktrat, da es diesem unmöglich war seine Politik durchzusetzen, wurde Gustaf Åkerhielm sein Nachfolger als Ministerpräsident. Während seiner Regierungszeit gelang es ihm, unter anderem, die Siedlungspolitik in Nordschweden voranzutreiben, er baute die Verteidigung aus, setzte eine Bankenreform durch und beschleunigte den Bau der Norra stambanan, konnte jedoch, wie bereits sein Vorgänger, weder die Verteidigungsfragen lösen, noch die Steuerprobleme, da sich in letzterem die Fürsprecher des Freihandels durchsetzten. Im Gegensatz zu Bildt wollte Åkerhielm jedoch nicht zurücktreten, sondern weiterhin für eine Ideen kämpfen.

Dass Gustaf Åkerhielm, der am 2. April 1900 in Stockholm starb, dennoch nach 20 Monaten im Amt zurücktreten musste, lag letztendlich an seiner extrem konservativen Einstellung und der Überschätzung der Macht Schwedens. Als Åkerhielm nämlich im Reichstag deutlich äußerte, dass Schweden mit allen seinen Nachbarstaaten Klarsprache  reden müsse, wurde dies von Norwegen als Drohung empfunden und die ohnehin schon angespannte politische Situation der beiden Ländern konnte nur noch dadurch gelöst werden, indem man Åkerhielm zum Rücktritt zwang.


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Copyright: Herbert Kårlin

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