Dienstag, 22. Juli 2014

Polizeichef Nils Henrik Liljensparre

Nils Henrik Liljensparre kam am 22. Juli 1738 als Sohn eines aus Deutschland eingewanderten Priesters in Norrköping zur Welt und wurde die ersten Jahre zu Hause unterrichtet um Liljensparre, der um diese Zeit noch Nils Henrik Sivers hieß, die bestmögliche Zukunft zu bieten. Es war daher auch selbstverständlich, dass der junge Sivers bereits im Alter von 16 Jahren an der Universität Uppsala ein Jurastudium, verbunden mit humanistischen Studien, begann, dieses mit Studien in Greifswald, Rostock und Leipzig ergänzte, und 1776 bereits zum Polizeichef in Stockholm aufgestiegen war.

Nils Henrik Liljensparre, der seinen Familiennamen im Jahre 1786 erhielt, als er in den Adelstand aufgenommen wurde, gilt als der königstreueste und aktivste Polizeichef, den Schweden je hatte, denn nicht nur, dass während seiner Zeit etwa 2500 Fälle geklärt wurden, sondern es gab auch keine Sekunde in der er nicht dem Auftrag von Gustav III. folgte und dabei zu jedem zulässigen und unzulässigen Mittel griff. Um die Feinde des Königs ausfindig zu machen, errichtete er auch ein hervorragendes Spionagenetzt in ganz Schweden, über das ihm nahezu jede Kritik am König mitgeteilt wurde. Dass Kritik am König um diese Zeit mit schweren Strafen belegt war, gilt als selbstverständlich.

Der Eifer von Nils Henrik Liljensparre brachte ihm natürlich nicht nur Freunde und als er den Mord an Gustav III. behandelte und Johan Bielke als Schlüsselfigur ausfindig machte, bekam seine Karriere die ersten Kratzer, denn Herzog Karl war wenig an der Aufdeckung aller Hintergründe der Tat interessiert und nur durch Intrigen gelang es Liljensparre sein Amt und seinen Einfluss noch eine gewisse Zeit zu halten. Obwohl der ehrgeizige Polizeimeister Liljensparre seine politische Linie änderte und nach dem Tode von Gustav III.  die Seite des Nachfolgers Gustav IV. Adolf einnahm, wurde er 1793 seines Amts in Stockholm enthoben und nach Pommern versetzt um dort das Polizeiwesen aufzubauen.


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Copyright: Herbert Kårlin

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