Freitag, 13. Mai 2011

Rassenstudien in Schweden

Am 13. Mai 1921 wurde in Schweden mit einer absoluten politischen Mehrheit das seit 1909 diskutierte Staatliche Institut für Rassenbiologie eingeführt. Sowohl die rechte Seite unter Arvid Lindman als auch die linke unter Hjalmar Branting waren beunruhigt darüber, dass Menschen mit schlechten Eigenschaften mehr Kinder bekamen als Menschen mit guten Eigenschaften. In den Augen der beiden Politiker war dies ein Zeichen, dass die schwedische Gesellschaft der Dekadenz entgegen geht.

1926 legte das Rassenbiologische Institut einen Bericht über die ersten Erkenntnisse vor, der dann in etwas verkürzter Form als das Lehrbuch Svensk raskundskap in den schwedischen Gymnasien verwendet wurde. 1936 änderte sich die Richtung des Instituts, als vielen Schweden klar wurde, dass die Arbeit des Instituts jenen des Nazideutschlands entsprach. Das Institut wurde jedoch nicht aufgelöst, sondern begann sich nun mehr mit der Forschung über Erblichkeit zu beschäftigen, was, unter anderem, zur Zwangssterilisation von Behinderten führte, ein Gesetz, das erst 1976 wieder abgeschafft wurde.

Noch 1939 schrieb der damalige Leiter des Instituts, Bertil Lundman, der später Professor an der Universität Uppsala wurde, dass sich die nordischen Rassen ihrer psychischen und physischen Überlegenheit bewusst werden müssen und eine Vermischung der Rassen verhindert werden muss. Die geringste Vermischung mit Zigeunerblut würde sämtliche moralische Werte einer Person zerstören. 1959 ging das Institut für Rassenbiologie im Institut für medizinische Genetik der Universität in Uppsala auf, dem heutigen Genetikzentrum der Universität. Store Rayner, einer der letzten Doktoranden des Instituts, verteidigte noch 1999 die damalige Zwangssterilisation in der Läkartidningen.

13. Mai 1901: Linnea, eine Blume wird zum schwedischen Vornamen
13. Mai 1979: Prinz Philip und der verlorene Thron Schwedens 

Copyright: Herbert Kårlin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen