Montag, 23. Mai 2011

Die schwedische Grundschule

Obwohl bereits 1949 einige Gemeinden Schwedens eine neunjährige Schulpflicht einführten, entschied das schwedische Parlament erst am 23. Mai 1962 über eine Umstellung von der Volksschule zur Grundschule und damit gleichzeitig über eine allgemeine neunjährige Schulpflicht in ganz Schweden. Bevor dann jedoch die Reform vollständig umgesetzt war, vergingen weitere neun Jahre.

Bis zum Jahre 1994 war die Grundschule dann in drei getrennte Niveaus aufgeteilt, nämlich das lågstadium (Unterstufe), das mellanstadium (Mittelstufe) und das högstadium (Oberstufe). Da dieses System Lehrer forderte, die mehr für eine Alterstufe ausgebildet waren als für bestimmte Fächer und die Leistung der Kinder dabei immer nur stufenweise gesehen wurden und das Gesamtziel oft nicht angesteuert wurde, stellte man dann das Schulsystem erneut um und wollte den Schülern eine bessere und gleichzeitig individuelle Grundausbildung bieten.

Da in Schweden das Schulsystem unter der Aufsicht der Gemeinden steht, die ihrerseits auch Freischulen zulassen und bei allen Schulen nur das Gesamtziel nach neun Jahren zählt, gibt es in Schweden keinen klaren Lehrplan, der für alle Schulen gilt. Die Qualität der Ausbildung, die Größe der Klassen und selbst die Leistungen der Lehrer hängen daher von den jeweiligen Gemeinde und teilweise auch einzelnen Schule ab. Die schwedische Grundschule verfügt bei der Bewertung nur über drei „Noten“: G für bestanden (godkänt), VG für gute Leistungen (väl godkänd) und MVG für sehr gut (mycket väl godkänd), eine System, das jedoch letztmals im Frühjahr 2014 angewandt wird. Ab diesem Zeitpunkt wird es dann nur noch eine Skala mit sieben Bewertungen geben.

23. Mai 1936: Der Stockholmer Flughafen Bromma
23. Mai 1951: Tetra Pak, eine schwedische Marke und Erfindung

Copyright: Herbert Kårlin

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